✴︎ Geschichten über Freundschaft

✴︎ Geschichten über Freundschaft

Mein Beitrag für den Block ist das Thema Freundschaft. Freundschaft ist für mich ein sehr prägender Teil in meinem Leben. Meine Freundin und ich lernten uns im Kindergarten kennen. Seither gehen wir durch dick und dünn. Genau in dieser Zeit traf ich meine zweite Leidenschaft das Schreiben. Das erste Gespräch mit dem Schreiben hatte ich als ich 13 Jahre alt war. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden. Und so habe ich meine langjährige Freundschaft und das Schreiben miteinander verbunden um diese Geschichten zu schreiben. Sie erzählen von unseren gemeinsame Abenteuern durch unser gemeinsames Leben.

Erwischt im Notausgang

Es waren einmal zwei kleine Mädchen, die eine hatte braunes Haar, die andere blondes Haar. Sie streiften durch ein kleines Dorf. Keiner kannte ihre Namen oder wusste, woher sie stammten, aber sie waren dafür bekannt, Unsinn zu treiben. So auch an diesem warmen und hellen Sommertag vor einigen Jahren. Die beiden Mädchen wollten etwas Abkühlung von der Mittagssonne suchen und entdeckten neben einem großen Wohnhaus eine Garage. Die Einfahrt führte leicht nach unten. Das Tor war riesig groß und das Metall glänzte in der Sonne. Die beiden Mädchen standen davor. „Und jetzt“ fragte die Blonde. Die Braune zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. Nun hörten sie, wie sich das Tor öffnete. Sie schlichen sich in die Garage herein und versteckten sich. Nach einer Weile bemerkten sie das sie feststeckten und nicht mehr herausfanden. Auf der Suche nach einem Ausgang entdeckten sie mehrere Öffnungen an den Wänden, die nach oben führten. „Was ist das?“ fragte die Braune. „Ein Fenster?“ vermutete die Blonde. „Quatsch, eine Garage braucht doch gar keine Fenster“ sagte sie Braune. Sie sah nach oben durch die Öffnung. „Draußen, da geht’s nach draußen“ stellte sie fest. „Wirklich?“ fragte die Blonde, die die Entdeckung ihrer Freundin noch nicht ganz glauben konnte. „Hilf mir mal“ sagte die Braune. Die Blonde machte mithilfe einer Räuberleiter der Braunen den Weg nach oben leichter. Nun zog sich auch die Blonde hoch. So standen beide auf der ersten Stufe und sahen nach oben zu einem Gitter. Es war mit einer kleinen Metallkette verbunden. Die Braune hob die Metallkette hoch und löste die Kette. „Jetzt noch das Gitter“ sagte die Blonde. Die Braune nickte. Sie fasste das eiskalte Gitter an, hob es aus der Verankerung und warf es nach links. „Wir sind frei“ sagte die Braune strahlend. „Na los, geh raus.“ Die Braue stieg die restlichen Stufen hinauf und landete im Freien. Sie winkte ihre Freundin hinauf. „Jetzt du“ sagte sie. Die Braune nickte. „STOPP!“ sagte plötzlich ein Mann mit Hawaii-Hemd. Die Braune stockte und riss ihre Augen weit auf, dann drehte sie sich um und sah den Mann mit verschränkten Armen vor ihnen stehen. „Raus da, das ist ein Notausgang, den benutzt man nicht, wenn es kein Notfall ist“ sagte er. 

Und wenn sie nicht ein zweites Mal erwischt worden sind, dann streifen sie noch heute im Dorf herum.

Silvester Tradition

Jedes Jahr trafen sich die Blonde und die Braune traditionell zuhause, um gemeinsam in das neue Jahr zu feiern. Dabei gingen sie immer nach dem gleichen Ritual vor. So festigten sie ihre Freundschaft über Jahre.

Weihnachtskarten Tradition

Heute ist der 24. Dezember und genau um 11:38 Uhr begleiten wir die junge Blonde, wie sie ihrer Freundin der Braunen eine Weihnachtskarte in den Briefkasten stecken wird. Wie ich sehe, hat sie das große Wohnhaus neben den idyllischen Weinbergen bereits verlassen. Gerade hat sie uns gesehen und winkt uns freundlich zu. Nun hat sie den kleinen Weg am Spielplatz erreicht und steuert auf eine braune, große Villa am Ende der Straße zu. Dort muss wohl ihre Freundin wohnen. Nun verlässt sie den kleinen Weg und geht auf die andere Straßenseite herüber. Nur noch an einem kleinen Baum am Straßenrand vorbei und Bingo, sie ist da. Gerade sehen wir, wie die junge Blonde die Karte in den Briefkasten steckt, sie dreht sich um und läuft zurück. Das was ein unglaubliches Spektakel heute an Heiligabend, fröhliche Weihnachten euch allen.

Freundschaftsbänder

Es wehte ein warmer Wind an der Bushaltestelle im Dorf, als die Braune ihr Handy aus der Jackentasche holte und auf ihr Display sah. „Der Bus hätte vor 4 Minuten kommen sollen“ sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Er kommt sicher gleich“ erwiderte ich. Nach einer Weile hörten wir, wie ein Bus in die Haltestelle einbog und ruckartig bremste. Wir stiegen ein und setzten uns möglichst weit nach hinten. Der Bus fuhr weiter Richtung der nächsten Stadt. Nach einer holprigen Fahrt kamen wir endlich dort an. Überall wuselten Menschen herum. Sie kammen und gingen aus den Geschäften. Die Braune sah mich ernst an. „Nun, es wird Zeit für das Ritual“ sagte sie und deutete auf den kleinen Laden am Ende der Straße. Ich nickte. Wir gingen im Gleichschritt auf den Laden zu und betraten ihn. Überall waren kleine Aufsteller mit Haarspangen, Haarreifen, Brillen und Haargummis verteilt. Wir kamen an einem Aufsteller an, der Armbänder jeglicher Art und Form anbot. Unsere Augen steuerten direkt auf ein Armband, an dem sich eine silberne Kette mit einem kleinen Cookie-Anhänger befand und eine kleine grauen Scheibe mit dem Wort „Best“. Auf dem anderen Armband stand „Friends“. Best Friends, es war perfekt für uns. Unsere Blicke trafen sich und in meinem Bauch kribbelte es. Wir grinsten uns an, wir hatten denselben Gedanken. Das waren sie, unsere Freundschaftsbänder.

Expedition Lanzarote

„Bitte untersuchen Sie den Strandabschnitt am Hotel“ tönte es aus dem Funkgerät, das im Auto befestigt war. „Sind Sie ganz sicher, dass Sie keine Hilfe brauchen?“ ertönte die Stimme aus dem Gerät. Ich sah meine Freundin an, die ebenfalls die Augen rollte. „Nein, wir schaffen das schon, wir sind doch zu zweit“ sagte ich. „Eben“ stimmte sie mir zu. „Na gut. Wenn Sie meinen. Falls etwas passiert oder Sie neue Entdeckungen machen, dann geben Sie mir sofort Bescheid“ tönte die Stimme aus dem Gerät. „Natürlich informieren wir Sie, Herr Krause“ sagte meine Freundin und bog mit dem Auto Richtung Hotel ein.

Wir stiegen aus dem Auto aus und machten den Kofferraum auf. Dort lagen schon Taucherflaschen, Neoprenanzüge und Taucherbrillen bereit. Als wir unsere Ausrüstung angezogen hatten, gingen wir zum Strand. Wir erreichten das warme Meerwasser, und tauchten unter. Durch die Brille sah man den Meeresgrund und einige kleine Fische am Boden herum schwimmen. Meine Freundin tippte mir auf die Schulter und zeigte nach rechts, zu den Felsen hin. Nachdem sie mir per Handzeichen mitteilte, dass alles ok ist, schwammen wir dort hin. Die Felsen waren von Algen übersäht. Nun tauchten wir immer tiefer zum Meeresboden hinunter. Wir sahen mehrere Mauerteile, die so aussahen wie ein zertrümmertes Dorf. Ich schwamm näher hin und entdeckte einige Henkel von Töpfen und einzelne Vasenteile, die mit blau-weißen Verzierungen bemalt waren.

Meine Freundin winkte mir zu und ich schwamm zu ihr. Sie deutete auf eine alte Holzkiste mit edlem verziertem Schloss. Siegessicher nickten wir uns zu. Wir hoben die Kiste hoch und schwammen mit ihr Richtung Strand. Als wir aus dem Wasser kamen, mussten wir über Felsen laufen. Meine Freundin rutschte auf den Felsen aus und fiel dabei zu Boden. Dabei glitt uns die Kiste aus den Händen. Sie landete auf dem Schloss, das sich daraufhin verbog. „Aua, tut das weh“ sagte sie. Ihr Neoprenanzug war am linken Bein aufgerissen. Alles war voller Blut. Ich eilte zu ihr hin. „Gott, ist das viel Blut. Geht es?“ fragte ich und half ihr aufzustehen. 

Die Kiste war mittlerweile zurück ins Meer gespült worden. Wir sahen, wie sich immer mehr vom Strand entfernte, bis sie schließlich unterging. Sie war verloren, genauso wie der Schatz.